Gesundheitsapps sind auf dem Vormarsch. Sucht man z.B. bei „Google Play“ unter dem Stichwort „Blutdruck“ nach Apps, erhält man 243 deutschsprachige Angebote – vom elektronischen Blutdrucktagebuch bis zu Apps, die einen an die regelmäßige Einnahme der Blutdrucksenker erinnern. Das Angebot ist breit – aber ist es auch gut?
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Apps (bis auf sogenannte Medical Apps) keine Gesundheitsprodukte sind, die Zulassungskriterien unterliegen. Das heißt, dass die Apps von sehr unterschiedlicher Qualität sein können, was gerade im Bereich der Medizin problematisch ist. Wer überprüft, ob die Apps den neuesten medizinischen Erkenntnissen entsprechen, also leitlinienkonforme Informationen liefern – und auch entsprechend gepflegt und aktualisiert werden? „Wir sehen uns hier als Fachgesellschaft in der Verantwortung“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Wenzel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.
Daher zertifiziert die Deutsche Hochdruckliga ab sofort auch Apps zum Thema Blutdruck/Blutdrucksenkung. Geprüft werden medizinische Qualität, Leitlinienkonformität, Neutralität, Transparenz und Datensicherheit durch Experten der Hochdruckliga. Patienten prüfen die Apps darüber hinaus auf Benutzerfreundlichkeit und Praktikabilität. „Wir glauben, dass wir Menschen mit Bluthochdruck damit eine gute Orientierungshilfe geben können. Erste Zertifizierungen werden ab Februar 2020 vorliegen.“
Die Hochdruckliga prüft bereits seit Jahren Blutdruckmessgeräte auf Verlässlich- und Genauigkeit. Eine Liste ist auf www.hochdruckliga.de einsehbar.