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Dezember 2019 stern Meine Gesundheit

Rezepte

Eine der größten Herausforderungen des Gesundheitswesens ist die medizinische Versorgung des ländlichen Raums – auch weil der Ärztemangel hier besonders spürbar ist. Zwar können inzwischen Teile der Grundversorgung über Telemedizin abgedeckt werden, für das Ausstellen von Rezepten gab es bislang aber keine digitale Lösung. Dies könnte sich nun ändern. Mit knapp 50 Apotheken startete Anfang November in der Region Stuttgart und Tuttlingen der Dienst GERDA (Geschützter E-Rezept-Dienst der Apotheken). Dieser ermöglicht es für gesetzlich versicherte Patienten, ein nach einer Online-Sprechstunde ausgestelltes Rezept digital in einer App zu speichern. Über eine ebenfalls dort hinterlegte Liste der am Projekt teilnehmenden Apotheken kann das Rezept dann direkt eingelöst werden. In der Startphase sind die E-Rezepte an das telemedizinische Projekt Docdirekt der baden-württembergischen Ärzteschaft gekoppelt. Im kommenden Jahr soll GERDA auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden.

 

Dezember 2019 stern Meine Gesundheit

Apps

Sage und schreibe über 100.000 deutschsprachige digitale Gesundheitsanwendungen gibt es nach aktuellen Schätzungen bereits – ob als App fürs Smartphone oder Programm am Computer. Teil des „Gesetzes für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ (DVG) ist es, solche Angebote möglichst schnell für Patienten nutzbar zu machen. Ein erster Schritt ist eine zügige Zertifizierung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, das Apps auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität prüft. Das soll in der Regel nicht länger als drei Monate dauern. Wird die Gesundheitsanwendung zugelassen, übernehmen gesetzliche Krankenkassen für ein Jahr die Kosten und der Hersteller muss einen konkreten gesundheitlichen Nutzen seines Produktes nachweisen. Ärzte dürfen die Apps dann auch verschreiben. Dazu sollen digitale Angebote zählen, die Patienten bei Diabetes, Bluthochdruck, in der Schwangerschaft oder bei psychischen Erkrankungen unterstützen.

Dezember 2019 stern Meine Gesundheit

Sprechstunden

Vor etwa einem Jahr hatte die Ärzteschaft nach Beschluss des 121. Deutschen Ärztetages das Berufsrecht für Fernbehandlungen über digitale Technik geöffnet und das sogenannte Fernbehandlungsverbot aufgehoben. Seither dürfen Ärzte Patienten auch ausschließlich über Videochats, Telefonate, SMS oder mithilfe von Apps behandeln, wenn sie dies für vertretbar halten. Und zwar ohne dass sie sie je persönlich getroffen haben. Nun soll es, das ist Bestandteil des „Gesetzes für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“, für Patienten leichter werden, Praxen ausfindig zu machen, die Videosprechstunden anbieten. Darüber sollen Mediziner auf ihrer Internetseite informieren können, bislang war dies laut Heilmittelwerbegesetz verboten. Einwilligungen und eine Aufklärung der Patienten sollen zukünftig auch im Rahmen der Videosprechstunde möglich werden und nicht mehr nur persönlich vor Ort oder schriftlich. Darüber hinaus wird angestrebt, Telekonsile besser zu vergüten.